Den Mut verlieren

Bloß nicht den Mut verlieren,
wenn alles knackt und rumpelt.

Bloß nicht den Mut verlieren,
wenn Sehnen knarzen, Zähne nagen,
das Boot im Winde schunkelt.

Bloß nicht den Mut verlieren,
bei all den Mauern, all den Scherben.
Und bloß nicht den Mut verlieren,
wenn die ersten Freunde sterben.

Bloß nicht den Mut verlieren,
bloß nicht den Mut verlieren …

Wer hat das wohl gesagt? Ein Einarmiger?

Ein Einarmiger, der mit beiden Händen das Leben hantiert?
Ein Keinbeiniger, der ohne Füße am Boden regiert?

Bloß nicht den Mut verlieren,
bloß nicht den Mut verlieren –
leichter gesagt als getan.

Bloß nicht den Mut verlieren,
doch irgendwas ist da auch dran.

Irgendwann da kommt dein Deckel,
und Fremde schminken dein Gesicht.
Der letzte Schein der Hoffnung trügt –
es ist der vom roten Grabeslicht.

Bloß nicht den Mut verlieren,
bloß nicht den Mut verlieren –
ja, leichter gesagt als getan.

Doch machen kannst dann gar nichts mehr,
nicht mal blöde gucken.
Drum gib Vollgas, geh auf Risiko,
fang an, lass endlich jucken.

Bloß nicht den Mut verlieren,
bloß nicht den Mut verlieren –
Oh ja, da ist was dran.

Bloß nicht den Mut verlieren,
bloß nicht den Mut verlieren –

und vor allem nicht den Mut dens braucht –
den Mut, um zu verlieren.